Die Ukrainekrise lässt „Plan B“ wahrscheinlich werden
(Dinkelsbühl/Fichtenau) Aufgrund der aktuellen Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes beschließt das Team um Jürgen Dirrigl, seine Abreise um 4 Wochen zu verschieben.
Dirrigl teilte am gestrigen Dienstag mit, dass es aktuell nicht sinnvoll wäre, in Richtung Russland aufzubrechen. Schon in ca. 10 Wochen stünden Reiter, Pferd und Begleitfahrzeug an der weißrussischen Grenze. „Wir wissen nicht, wie sich der Ukrainekonflikt in den nächsten Wochen entwickelt. So haben wir nach langer Überlegung beschlossen, unseren Plan B vorzubereiten“, so Dirrigl am Dienstag.
Würde der Tross wie geplant am 22.02.22 losziehen und könnte dann Ende Mai nicht von Polen aus in Richtung Weißrussland ausreisen, müssten vorerst alle zurück nach Dinkelsbühl. Das will man unbedingt verhindern. „Also abwarten, wie sich der Konflikt in den nächsten vier Wochen entwickelt und gleichzeitig die Ausweichroute über Österreich und Ungarn vorbereiten“, so der Plan des Teams.
Über Österreich, Ungarn, Rumänien und Bulgarien wäre dann die Türkei bereits in 3 Monaten erreicht. „Wir haben mit der Türkei erst Anfang 2023 gerechnet und so noch keinerlei Einreisedokumente für unser Pferd beantragt. Das werden wir vorsorglich in den nächsten Tagen nachholen“, teilt Dirrigl mit.

Außerdem halten sich die Abenteurer nur auf diese Weise beide Möglichkeiten offen: entweder bei Entspannung der Lage in Russland die geplante Route entlang der neuen Seidenstraße in Angriff zu nehmen oder in Richtung Österreich ihre Ersatzroute anzugehen.
„Wir wollen auf keinen Fall mit unserem Pferd in den Krieg reiten“, erklärt Iris Dorenburg, die das Begleitfahrzeug fährt. „Andererseits wollen wir aber auch unsere lange geplante Route noch nicht aufgeben. Wir brauchen einfach Zeit und müssen die Lage beobachten. Und die haben wir glücklicherweise ja auch.“
Ein genaues Startdatum steht noch nicht fest. Doch es wird wohl die letzte Woche im März sein. Den genauen Tag wird man auf der Homepage www.nachchinareiten.de bekanntgeben.